Mittwoch, 16. September 2009

Genial Page

Joe Baumgartner

Liebe Frau Wiesauer

Ich hatte am Freitag, im Zuge eines Datenabgleiches das Vergnügen eine der besten Pages seit langem zu sichten. Ich könnte mittlerweile Seiten füllen, was daran alles so toll gestaltet, kreiert und verarbeitet wurde, aber die Page spricht und steht für sich. Allein schon aufgrund von Logo, Geschmack und Design ist man versucht Sie zu beauftragen, spätestens aber dann wenn Bedarf besteht. Wer so wie ich fast alle Seiten sogenannter Graphiker und Designer Österreichs sich zu Gemüte führen muss, der weiss, das der Brechreiz nur schwer zurückzuhalten ist. Ich danke für diesen "Augenöffner".

Alles Liebe und gute Geschäfte, Joe Baumgartner

Mittwoch, 2. September 2009

Salzburger Festspiele: „Wiener“, Dudamel

„Musik, die Stinkt!“
Die „Wiener“ haben ihn ins Herz geschlossen, wünschen sich mit ihm eine engere Zusammenarbeit und denken bereits über eine Tournee mit ihm nach: Custavo Dudamel, der 2008 mit seinem Bolivar Youth Orchestra bei den Salzburger Festspielen debütierte, stand im Großen Festspielhaus am Pult der Wiener Philharmoniker.


Gemeinsam feierten Dudamel und die „Wiener“ einen beispiellosen Triumph mit Jubel, Bravogeschrei, Getrampel, zuletzt einer stehenden Ovation. Bei Dudamel, dem quirligen Wuschelkopf, für den Dirigieren Seiltanz, Lust am Übermut, ja mitunter einen akrobatischen Showakt bedeutet, gerät das Publikum buschstäblich aus dem Häuschen.
So aufgeputscht-leidenschaftlich, als packendes Klangtheater zwischen dumpfer Erdenschwere, dämonisch wilden Tanz und rasendem Opferritual erlebt man die beiden „Tableaux“ von Igor Strawinskys „Sacre du printemps“ selten. Dudamel hat die Patitur mit den „Wienern“ bis zur Makellosigkeit durchgearbeitet. Er reißt die Musiker mit sich in einen Strudel wogender Bilder, in den Taumel eines dionysischen Todeskults. Jede Phrase sitzt da perfekt, jedes Detail leuchtet wunderbar ausgefeilt, jede Solostimme bleibt trotz gewaltiger Lautstärke nachvollziehbar. Dudamel zeigt, welch überwältigende Klangphantasie seine Triebkraft ist und wie viel enorme Kraft von seinem klangdramaturgischen Vorstellungen auf die Musiker überspingt.

Vor der Pause spielte Nikolaj Znaider Tschaikowskys Violinkonzert. Und demonstrierte, welch fulminanter Techniker er ist: Sein Geigenton leuchtet frisch, funkelt in den Kadenzen und besonders im Vivacissimo-Finale. Eine Wiedergabe, in der auch die „Zwiegespräche“ mit dem Orchester von Perfektion zeugten. In den fröhlichen Teilen wirkten sie übermütig effektvoll (viel zitiert wurde in diesem Zusammenhang Eduard Hanslicks Bermerkung über diese Musik, die „man stinken sieht“). Was bei Znaider eher ausgespart blieb, waren allerdings Tschaikowskys feine Schermut und Trauigkeit – wie in der weichen Canzonetta.

Bericht: Karlheinz Roschitz
Quelle: Kronen Zeitung

Home